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Unterschiede im Umgang

Unterschiede im Umgang mit den Kindern

In Hinblick auf die pädagogische Arbeit mit den Kindern betonen viele der Interviewten ebenfalls die Unterschiede zwischen den Geschlechtern, die sie in ihren Teams wahrnehmen. Die Gefahr dieser Zuschreibungen auf einzelne Personen liegt vor allem in der Verallgemeinerung in Hinblick auf das Geschlecht, die einengende Rollenklischees erzeugt und den Blick auf individuelle Unterschiede und Besonderheiten jeder Person einschränkt. Auch hier kann ein bewusster und reflektierter Umgang mit den eigenen Verhaltensweisen dabei helfen, Geschlechterrollenklischees aufzubrechen und Rollenbilder zu erweitern.

„Aber zum Beispiel unsere Erzieherin: Die weiß genau, was sie will und sie sagt auch ganz konkret, was sie von den Kindern möchte und was sie für Regeln hat und was für Grenzen sie hat. Das bringt sie eigentlich transparent rüber, aber trotzdem hat sie eine gewisse Weichheit dabei und eine gewisse liebevolle Art, das auch zu vermitteln, die bei manchen Jungs dann manchmal so angesehen wird als: 'Ach, dann brauche ich ja nicht hören.' Und bei unserem Erzieher, der ist da so ein bisschen kühler und distanzierter, sag ich mal. Aber jetzt gar nicht negativ. Dadurch kommt dann dieses: 'Oh, jetzt mache ich es aber mal lieber, weil jetzt ist es gerade irgendwie ernst.' Und ich glaube, das liegt den Männern einfach eher: Ein bisschen schroffer zu sein und in dieser Schroffheit auch ein bisschen mehr Autorität an den Tag zu legen. Und das finde ich einfach wichtig.“ (Vater Kinderladen)

„Ich glaube, eben diese Art, wie ich das beschrieben habe, in dem Konflikt mit den Kindern ist möglicherweise generell so eine größere Distanz zu den Kindern, eine emotionale größere Distanz, ist eine Besonderheit der Männer im Team. Also die Frauen, die ich erlebt habe im Laden, die sich viel mehr emotional verbinden mit den Kindern. Als Eltern, die kleine Kinder haben, die eingewöhnen, ist das natürlich erst mal ganz angenehm, weil man das Gefühl hat, man gibt das sozusagen in die Arme von so jemandem, der genauso mitleidet. Aber prinzipiell ist das erstens für den Erzieher oder die Erzieherin nicht gut und zweitens, glaube ich, auch für den ganzen Laden und das Team nicht besonders hilfreich, wenn die sich so stark an ihre Arbeit und die Kinder binden. Und das passiert bei Männern nicht. Die haben irgendwie, aus irgendwelchen Gründen, wahrscheinlich eben auch wieder aus ihrem Rollenverständnis heraus, eine größere Distanz. Zu der ganzen Arbeit, zu den Kindern, zu den Eltern, zu Allem.“ (Erzieherin Kinderladen)